Brauchtum

Ein Brauch ist eine Handlung, die nicht beliebig oder spontan abläuft, sondern einer bestimmten Regelmäßigkeit und Wiederkehr bedarf, ferner einer brauchausübenden Gruppe, für die dieses Handeln eine Bedeutung erlangt, sowie einen durch Anfang und Ende gekennzeichneten Handlungsablauf, dessen formale wie zeichenhafte Sprache der Trägergruppe bekannt sein muss.
Die Bezeichung "Brauchtum" für den Brauchkomplex ist veraltet und wird in der seriösen volkskundlichen Brauchforschung nicht mehr verwendet, insbesondere aufgrund der Assoziationskette, die sich von Brauchtum über Volkstum zu Deutschtum ergibt.
Bräuche sind zu unterscheiden einmal vom Ritus, der die soziale mit der religiösen Welt zu verbinden sucht, zum anderen von der Gewohnheit, die eine nüchterne zweckmäßige, nicht notwendigerweise soziale Routine darstellt. Das Ritual ist Teil des Brauchkomplexes.

Ein Brauch (v. althochdt.: bruh = Nutzen) (auch Usus, lat. uti - gebrauchen) ist eine innerhalb einer festen sozialen Gemeinschaft erwachsene Gewohnheit (=Tradition). Die Gewohnheiten eines Individuums hingegen werden nicht "Brauch" genannt.

Aus ethnologischer Sicht bestimmt "Brauch" den Ablauf von Zeremonien, "Sitte" hingegen ist die hinter dem Brauch stehende moralische Ordnung.

Zuletzt aktualisiert am 22. Mai 2017 von Administrator.

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